Griechenland - immer wieder faszinierend
12. März bis 9. April 1997
Fahrzeug LT 30 Wohnmobil
12.3.97, Mittwoch
Abfahrt Fürth ca. 17:00; KM-Stand 165191. (Ausnahmsweise) schönes Wetter in BRD und Italien. Die erste Übernachtung soll traditionell in "Bella Italia" erfolgen. Also auf zum Autohof in Sterzing. Jetzt, in der Vorsaison ist die Übernachtung sogar kostenlos (In der Saison 20.000 Lire). Der Autohof, kurz hinter der Grenze gelegen, liegt geradezu ideal für eine Übernachtung; schön gelegen, saubere Toiletten, gute Kneipe.
13.3.97, Donnerstag
Weiter die monotone Fahrt auf der Autobahn Richtung Süden.
In Affi kurz zum Einkaufen die Autobahn verlassen, und weiter geht's mit gemütlichen
85km/h Reisegeschwindigkeit. Nach 900km, ca. 80km vor Ancona, lassen wir es für heute gut
sein. Wir verlassen die Autobahn bei Riccione und fahren nach Cattolica. Hier suchen wir
einen Stellplatz. Zwar nicht am Meer aber an einem schönen, gepflegten Park (In Cattolica
der Hauptstraße folgen; Beschilderung zum Park).
Die Vögel zwitschern, Hunde und Kinder toben über den Rasen, ein kleiner Alimentari und
ein Ristorante sind in Laufweite.
14.3.97, Freitag
Da der Platz wirklich schön ist, beschließen wir, hier
den Tag zu verbringen.
Sonnenschein. Lara liegt faul in der Sonne, jagt unsichtbare Beute oder schläft. Ab und
zu muß ich dann ihren Ball werfen, was mich mehr anstrengt als das Hundetier. Ich
beschäftige mich abwechselnd mit meinem Buch und meinem Weinglas. Beim Faulenzen fällt
mein Blick unter das Fahrzeug - oh Schreck: ein Ölfleck! Also, mit Taschenlampe bewaffnen
und unter's Fahrzeug kriechen. Hmh, nichts außergewöhnliches zu sehen. Der Ölmeßstab
zeigt nach 900km genau die Mitte zwischen Min. und Max., also kann es hoffentlich nicht so
viel Öl sein, das wir verlieren. Na ja, einfach 'mal ignorieren.
Auf den Schreck hin erst mal ins Ristorante wechseln. Für preiswerte 55.000 Lire schlagen
wir uns mir allerlei Leckereien den Bauch voll. Der restliche Tag wird vertrödelt.
15.3.97, Samstag
Das heutige Tagesziel liegt nur 80km entfernt - Ancona.
Die Fähre in Ancona (Ausfahrt Ancona Nord) war sehr gut beschildert. Klar, daß in einer
italienischen Großstadt ein bißchen improvisiert werden muß. So erreichen wir nach
einigem Gedrängel, Abdrängen des Gegenverkehrs, Mißachtung einer Ampel und unter den
Pfiffen eines Verkehrspolizisten den Fährhafen.
Nun muß "nur" noch eingecheckt werden. Relativ kleines Gebäude mit unzähligen
Schaltern. Luft zum Schneiden dicht, Rauchschwaden. Dubiose Gestalten, wie wohl in jedem
Hafen auf der Welt. Bei der Paßkontrolle fällt mir auf, daß mein Paß 1996 abgelaufen
ist - der Zöllner merkt's nicht...
Zurück zum WoMo und dann zu Kai 16. Mit Lara eine kleine Runde gedreht; überall LKWs,
ohne Ende. In dieser "uninspirierenden" Umgebung macht Lara natürlich keine
Haufen...
Kaum zurück geht's schon los. Ab zur Fähre und hoch über eine steile, rutschige und
holprige Rampe in den Bauch des Schiffes. Hier natürlich große Hektik. Die Einweiser
scheinen alle auf Droge zu sein; der eine schreit Stop, der andere winkt... Das Schiff
(Aretusa; Minoan Lines) ist absolut voll. Wir haben einen relativ schönen Platz hier auf
dem Campingdeck. Rechts neben uns ist "Lucke", wir haben also Meerblick ;-)
Obwohl wir auf dem Campingdeck sind, werden LKWs auf's Deck gewunken. Hoffentlich keiner
mit Kühlaggregat.
Endlich ist 14:30 und die Fähre legt pünktlich ab. Als erstes untersuchen wir die Fähre
von oben bis unten und essen eine Kleinigkeit im Bordrestaurant.
Es folgt eine kleine Siesta auf dem Sonnendeck, dann holen wir Lara, die froh ist, daß sie ein bißchen herumspringen kann. Na ja, gibt halt dann 'ne riesen Sauerei, da das Fahrzeugdeck ziemlich dreckig ist.
Unsere "Nachbarn" aus Wien sind recht nett. Ehepaar, zwei Kinder und ein Labrador, unterwegs im VW Sharan. Das Wiener Fremdenverkehrsamt meinte wohl, in Athen hätte es vorgestern geschneit, und sonst läge wohl auch noch Schnee auf den Straßen...Na ja, schau' 'mer mal.
16.3.97, Sonntag
Die Fähre fährt...Wieder Sonnenschein. Trotz der lauten Geräusche konnten wir ganz
gut schlafen. Camping on board ist wirklich eine tolle Erfindung. Ich repariere mal wieder
die Handy-Außenantenne und meinen Getränkehalter, den ich vor lauter Unmut über die
österreichische Vignette beim Aussteigen zwecks Kauf der selben versehentlich mit meinem
Knie abgekickt habe. Nach einem kleinen Lunch ist es fast soweit. Oben an Deck beobachten
wir, wie wir den Fährhafen Patras erreichen. Zack, Zack werden wir aus der Fähre
gescheucht. Ohne Probleme finden wir die Schnellstraße Richtung Athen. Der angekündigte
Schnee hat sich wohl schnell auf die Bergkuppen verzogen, jedenfalls scheint die Sonne und
es ist angenehm warm.
Nach einer kurzen Fahrt auf der Schnellstraße verlassen wir sie bei EGIO und fahren nach
VALIMITIKA, wo wir uns an den kleinen Strand stellen. Wir sitzen am Strand, Lara zeigt
reges Interesse an 2 Ziegen, die beiden halten jedoch nichts von ihr. 2 aufgeregte Köter
verteidigen eisern ihr Revier, trotz deutlichem Größennachteils. Gegen 16:30 wird es
ungemütlich. Heftiger Wind zieht auf, wir verziehen uns ins WoMo. Gerade beim Abspülen
im Freien gesellen sich zu dem starken Wind die ersten Regentropfen. Ausläufer eines
Gewitters mit mächtigem Wind und ein bißchen Regen ziehen über uns hinweg. Gegen 19:00
ist alles vorbei.
17.3.97, Montag
Wir fahren die paar Kilometer bis DIAKOFTO. Hier gibt es eine goldige Zahnradbahn, von
der wir die genauen Abfahrtszeiten aber nicht kennen. Wir stellen das WoMo unter Palmen am
Bahnhof ab und gehen erst einmal Geld tauschen. Am Bahnhof steht bereits eine Zahnradbahn.
Wir beschließen, ich hole Geld, Judith holt die Fotoausrüstungen. Leider ist die Bank
ziemlich weit weg, und die schnellsten arbeiten dort auch nicht. So kommt es, wie es
kommen muß: bis ich zurück bin, ist der Zug weg. So warten wir eben 2 Stunden auf den
nächsten. Nach 2 Stunden Warten geht es dann endlich los. Wir haben 2 Sitzbänke in
diesen Mini-Waggons für uns, insgesamt ist es nicht sehr voll. Die Zahnradbahn tuckert
eine tolle Schlucht nach oben, wirklich toll. An besonders steilen Stellen (1 Meter
Höhenunterschied auf 7 Meter Strecke) fädelt sie in die Zahnradstangen langsam ein, und
weiter geht's. Nach einer Stunde Fahrt sind wir oben angekommen. Es ist ein Skiort mit
entsprechendem Ambiente. Wir haben eine Stunde Aufenthalt, die wir mit ein bißchen
Fotografieren und Kaffee trinken vertrödeln.
Die Abfahrt ist "haarsträubend". Das Bähnchen rast auf den kleinen Schienen
bergab, alles klappert und vibriert. Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr.
Ca. 2,5 Stunden nach der Abfahrt treffen wir wieder am WoMo ein und fahren weiter bis AGRO
KORINTH. Dort kurbeln wir einen Berg hinauf zu einer antiken Burgruine. Im letzten
Sonnenlicht ein tolles Bild. Von hier oben hat man einen tollen Blick über Korinth.
Langsam geht die Sonne unter und in Korinth gehen die Lichter an. Hier oben gibt es ein
Lokal, welches wir aufsuchen. Natürlich sind wir die einzigen Gäste. Der Wirt ist
gleichzeitig der Koch, recht nett und wir unterhalten uns einige Zeit soweit möglich auf
Englisch. Der Wein stammt angeblich von seinem Großvater, und er hat sich richtig
gefreut, als wir um eine Flasche zum mitnehmen baten. Nachts gab es dann einen kleinen
Sturm, aber wir schlafen trotzdem einigermaßen.
18.3.97, Dienstag
Der Tag begrüßt uns mit Sonnenschein, der aber leider nicht lange anhält. Wir machen
uns auf den Kanal von Korinth zu besichtigen. Als wir ihn endlich fanden (!) sind wir
nicht sonderlich beeindruckt. Bautechnisch wirklich eine tolle Leistung, aber ohne Sonne
und Schiff??... Wir fahren weiter nach EPIDAURUS und besichtigen das antike Amphitheater.
Toll. Wirklich eine sagenhafte Akustik. Leider regnet es leicht. Nicht so toll.
Von hier geht es über Nafplio weiter nach NEA KIOS mit den angeblich so tollen Stränden.
Stimmt, leider direkt an der Straße, also nicht so toll zum Schlafen. Wir reisen weiter
nach MYKENE und stellen uns hier auf den Parkplatz zum übernachten.
19.3.97, Mittwoch
Auf die antiken Steine von Mykene haben wir dann doch heute keine Lust - nächstes Mal.
Wir fahren also Richtung Küste. Und dann:
ich überhole gerade einen Traktor, plötzlich macht es "peng" und ich trete ins
Leere - der Gaszug ist gerissen! Na toll, wenigstens nicht irgendwo im Gebirge mit 1000
Kehren.
Es folgt ein ratloser Blick unter die Motorhaube (beim LT befindet sich der Motor zwischen
den Vordersitzen, nur zugänglich vom Innenraum). Nichts zu machen, der Zug ist ab. So
fahren wir also weiter: Gas wird mit der Hand gegeben (das ist der Vorteil des Motors im
Innenraum), natürlich herrscht nun ohrenbetäubender Lärm im Führerhaus. Wir suchen
eine Tankstelle, die den Schaden reparieren kann. Fehlanzeige. Bei der Suche sehen wir
eine Autoelektrikwerkstatt. Einen Versuch ist es wert. Uns empfängt eine nette Dame, die
leider kein Wort Englisch spricht. Wir kriegen nach einiger Zeit heraus, daß der
Mechaniko in Argos ist, und in einer Stunde wiederkommt. Wir warten. Nicht viel später
kommt der Mechaniker tatsächlich. Beim Wühlen in meiner Ersatzteilkiste entdecke ich
einen Ersatzgaszug! Das nenne ich Glück. Der Mechaniker macht sich gleich an die Arbeit,
und eine Stunde später können wir wieder unseres Weges fahren. Nach einer Runde Ouzo
bezahlen wir 4000 Drachmen und brechen auf.
Nach nur ein paar Kilometern (40 -50) stehen wir nun direkt am Strand. Nicht schlecht.
Sogar mit strahlendem Sonnenschein. Unser aufkommendes Hungergefühl möchten wir am
liebsten in einer gemütlichen Taverne bekämpfen. Leider finden wir keine, die geöffnet
ist. Mist. Morgen suchen wir einen Strandplatz mit offener Taverne...
20.3.97, Donnerstag
Wir verlassen unseren schönen Sandstrand "Paralio Astros" und tingeln die
wunderschöne Küstenstraße bis LEONIDI hinab. Leonidi ist eine Herausforderung: die
Ortsdurchfahrt ist maximal 3 Meter breit (keine Einbahnstraße!), natürlich nicht
schnurgerade, sondern es geht um Häuserecken, Gemüseläden usw. Leider verpassen wir den
Abzweig Richtung "Plaka" und müssen hinter einem Laster her, dem leider bald
ein Laster begegnet. Es folgt ein wildes Hin und Her, aber dann klappt's.
Bei Ortsdurchfahrt Nummer 2 kommt uns ein Mercedes-LKW entgegen, und nun wird es
interessant. Ein kleines Café muß seine Stühle wegräumen, und ich rangiere in die
Auslagen eines Gemüsehändlers, um Platz zu machen. Schließlich ist es geschafft und wir
kurven stetig auf die Plaka zu. Dort angekommen kommt das "übliche": ich fahre
zuweit auf "bösen" Untergrund, es schlingert noch kurz, und Ende. Wir stecken
fest. Es folgen ein paar Schiebeversuche. Nichts. Wir kämpfen und buddeln, legen kleine
Bretter unter. Nichts klappt. Judith holt in der Strandbar Hilfe. Ein Einheimischer kommt
und buddelt gleich wie ein Weltmeister. Doch auch hier bleibt uns der Erfolg versagt.
Schließlich und endlich wird ein Nachbar mit Traktor mobilisiert. Unter Gejauchze und
Scherzen von weiteren "Schaulustigen" wird der LT aus dem Sand gezogen. Nun geht
es an die Bar, und die Rettungsaktion wird ausgiebig gefeiert.
Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber wir finden keine schöne Stelle. So fahren
wir nach Kosmas, ins Gebirge... Dort oben ist es deutlich kälter, es liegt sogar
vereinzelt noch Schnee!!!
Wir kehren in einer kleinen Kneipe ein. Geheizt wird mit einem kleinen Holzofen. Der Wirt
ist ein pfiffiger alter Mann, röstet Weißbrot auf dem Ofen, während seine Frau
köstliche Fleischklöpse brät. Für Wein, Wasser und Essen zahlen wir ganze 2300
Drachmen. So läßt es sich leben.
Nachdem wir nun angenehm gesättigt sind, halten wir eine kleine Siesta an einem kleinen
Rastplatz außerhalb des Ortes. Schließlich fahren wir ins Tal, da es hier oben zu sehr
stürmt.
Nach einigem Suchen stehen wir nun auf einem Campingplatz in GERAKI, da wir im Dunkeln
keinen schönen Standplatz gefunden haben.
Als erstes beseitigen wir die Spuren unserer Sandschlacht, dann klingt der Abend in der
Taverne aus.
21.3.97, Freitag
Der Tag läßt sich mit Sonne ganz gut an, geht dann in Regen und ein kleines Gewitter
über, und endet in Trockenheit.
Wir vertrödeln den Tag auf dem Campingplatz.
22.3.97, Samstag
Heute geht's nach SPARTA. Genaugenommen besichtigen wir nicht Sparta, sondern Mistra.
Ein riesiger Burgrest. 2400 Drachmen Eintritt für zwei. Die Festungsanlage liegt steil am
Berg. Nach ungefähr der Hälfte haben wir keine Lust mehr wie die Bergziegen herum zu
kraxeln. Aber es hat sich gelohnt.
Nach der Klettereinlage fahren wir wieder zurück in den Süden. Es geht über GITHIO
(schöner Küstenort) nach AEROPOLI, genauer nach Pirgos Dirou. Den schönen Kieselstrand
in einer tollen Bucht (genannt Sauriereier-Strand) können wir leider - trotz Sonnenschein
- nicht richtig genießen, da heftiger Wind aufzieht.
So schlagen wir uns lieber in einer Taverne den Bauch voll. Töpfe gucken (zwei Gerichte
zur Auswahl - immerhin) bringt heute eine Art Hackbraten mit Kartoffeln auf den Tisch.
Einfach, aber sehr lecker.
23.3.97, Sonntag
Wir wachen auf und .... es regnet. Pfui.
Trotzdem beschließen wir, den südlichsten Zipfel zu umrunden. Erst ein Stück Richtung
Aeropoli, dann queren, dann südlich bis zum Straßenende, dann wieder nördlich.
Die Straße ist auf der Ostseite schon herb. Zum Teil ziemlich schmal, in manchen
Ortsdurchfahrten abenteuerlich schlecht.
Kurz vor blinkt ein entgegenkommendes Fahrzeug auf: die Wiener von der Fähre. Wir halten
an und quatschen. Die Wiener möchten erst etwas zu Mittag essen und dann ebenfalls zum
Sauriereier-Strand kommen. So verabreden wir uns für später.
Zurück am Strand lichtet sich der Himmel und die Sonne scheint tatsächlich in diese
schöne Bucht.
Als die Wiener kommen quatschen wir über dies und das, helfen ein bißchen Zelt aufbauen,
Lara kriegt einen Eifersuchtsanfall wegen Sintra, es folgt ein kleiner Hundekampf, wir
machen ein Lagerfeuer, fotografieren den Sonnenuntergang....
Schließlich gehen wir noch gemeinsam zum Abendessen.
Wenn das Wetter besser wäre, könnten wir die Landschaft besser genießen. Der Peloponnes
ist ein riesiger Steingarten und überall blühen Blumen. Ein tolles Bild.
24.3.97, Montag
Strahlender Sonnenschein. Liegestuhl raus und reingelegt. Nach dem gemeinsamen
Frühstück machen sich die Wiener zu einer Wanderung an die Südspitze - Kap Tenaro -
auf. Wir verabreden uns fast für einen tollen Strand weiter nördlich. Nachdem unsere
Sachen zusammengepackt sind, machen wir uns auf den Weg zu den Tropfsteinhöhlen gleich
nebenan.
Die Besichtigung der Höhle per Boot kostet 7000 Drachmen. Nicht besonders preiswert, aber
es lohnt sich. Angeblich die schönste Tropfsteinhöhle der Welt. Keine Ahnung, ob das
stimmt; jedenfalls sind wir begeistert.
Nach der Höhlenbesichtigung fahren wir weiter nördlich nach Agios Nikolaos. Hier stehen
wir unter Tamarisken in einer kleinen Bucht. Wohl der schönste Übernachtungsplatz
bisher.
Wir stehen kaum, braten unsere Koteletts, als es wirklich und wahrhaftig zu regnen
beginnt. So'n Scheiß. Wir zweifeln schon an der Ankunft der Wiener, sie werden bei dem
Wetter wohl lieber ein Zimmer nehmen. Aber nein, gegen 18:00 tauchen sie tatsächlich auf.
Sie wollen heute Nacht im Auto schlafen. Aber vorher gehen wir noch zusammen Essen und
verbringen wiederum einen schönen Abend.
25.3.97, Dienstag
Laut unserem Reiseführer ist heute Nationalfeiertag.
Über Nacht hat es das Stürmen begonnen, aber wenigstens kein Regen. Wir frühstücken
nochmal zusammen und verabschieden uns ein letztesmal. Die Fähre der Wiener geht am
Sonntag zurück. Nun sind sie wohl mit Sicherheit schneller als wir. Schade.
Da der Sturm schlimmer wird, verkriechen wir uns im Wohnmobil.
Der Tamariskenwald ist stark frequentiert. Ständig kommen Wohnmobile, zwei fahren wieder
ab. Gegen Abend kommt ein roter LT mit langem Radstand. Es quellen 2 Erwachsene, 2
Mädchen, ein Säugling und ein großer Hund heraus. Lara will natürlich unbedingt zu
diesem Hund. Wir gewähren ihr und was macht sie? Sie frißt die Futterreste des anderen
Hundes rigoros auf. Der Hund schaut nur dumm zu.
Nicht viel später kommt noch ein weißer LT. Anscheinend kennen sich die LT-Besatzungen.
Später erfahren wir dann, daß die Bewohner des roten LT noch bis Ende Mai unterwegs sein
werden. Da könnte man ja fast neidisch werden...
26.3.3.97, Mittwoch
Wir haben die Schnauze voll vom Sturm und flüchten.
Als erstes fahren wir nach KALAMATA. Kalamata ist eine Stadt mit ca. 150.000 Einwohnern.
Nichts besonderes. Weder besonders häßlich, noch besonders schön. So kaufen wir ein
wenig ein und gehen Kaffee trinken.
Weiter geht es nach PILOS. Nach einem übigen Essen suchen wir den angeblichen
Super-Sandstrand.
Von der angeblichen Dusche, Umkleideräumen, Ziersträuchern, offener Taverne keiner Spur.
Die Taverne schaut eher nach verfallener Strandbar aus. Naja. Die Sandbucht ist riesig und
tatsächlich schön. Finden wohl auch viele Griechen, denn ständig kurven hier Autos
herum.
Wir entdecken einen Zecken an Laras Ohr. Leider läßt er sich nicht so leicht abdrehen
und Lara ist dann auch so verschüchtert, daß sie sich in den Fußraum des Autos
flüchtet. Wir lassen den Zeck wo er ist, Lara atmet auf. O.k., müssen wir uns eben einen
anderen Zeitvertreib suchen.
Der Wetterbericht auf Kurzwelle meldet: außergewöhnlich kalt! Sehr witzig.
27.3.97, Donnerstag
Am nächsten Morgen: Sonnenschein. Zwar weht ein kühler Wind, aber endlich Sonne. Wir
verbringen den Tag am Strand. Gegen Mittag braten wir unsere Koteletts. Die Knochen
bekommt Lara, die sie dann zum "Dank" ins Auto erbricht. Igitt!!
Das Wetter weiß nicht so recht, was es will. Die eine Hälfte des Himmels ist blau, die
andere wolkig.
28.3.97, Freitag
Die Sonne hat sich entschieden: heute blauer Himmel und noch mehr Sonne. Wir verlassen
unseren Strandplatz und besuchen den Palast Nestros. Eintritt pro Person 500 Drachmen. Die
Ausgrabungsstelle ist vollständig mit einem Blechdach überdacht, um die Substanz vor
Regen zu schützen. Witzig ist die nahezu komplett erhaltene Badewanne - in einer
Ruinenlandschaft.
Als Gegenpol zu soviel Kultur besuchen das Märchenschloß eines Engländers. Ganz witzig,
seltsame Bilder und Pappstatuen im Inneren.
Nach Mittagessen und Eis essen suchen wir den berühmten Strand von ELEA auf. Der Strand
erstreckt sich über Kilometer in einem riesigen Pinienwald. Der Pinienwald zieht sich
parallel zum Meer hin, anfangs noch durch Felder getrennt.
Außer uns haben sich noch ganze vier andere Wohnmobile hierher verirrt.
Heutiges Highlight: Lara schnüffelt wie üblich beim Spaziergang überall herum, und
plötzlich rennt sie zielstrebig in Richtung eines englischen Wohnmobils. Aus der
Entfernung kann ich sehen, daß die Engländer wild schimpfen. Lara hat irgendetwas im
Maul und rennt auf mich zu. Der Engländer humpelt - erstaunlich flink - mit seiner
Krücke auf Judith zu. Sagt nur irgendetwas von 450 Drachmen und schaut, als wäre soeben
ein Kapitalverbrechen begangen worden. Allgemeine Verwirrung, scheinbar hat Lara den
Kauknochen des englischen (riesigen) Hundes geklaut. Judith sagt zu dem Mann, daß sie
Geld holt, um den Knochen zu bezahlen. Als sie mit dem Geld zurück geht, kommt ihr die
Engländerin entgegen: sie möchte lieber den Knochen zurück, falls er noch da ist. Da
nur ein Stückchen am Knochen fehlt, bekommt sie den Knochen zurück und alle sind wieder
zufrieden - außer Lara, die um ihre Beute gebracht wurde.
Am Abend rufen dann noch die Wiener an, und schwärmen und von einer Therme vor, die in
der Nähe ist.
29.3.97, Samstag
Am Morgen die Überraschung: bewölkt, keine Sonne. Wir laufen in den Ort Elea. Nicht
sehr ergiebig: ein paar Häuser und ein Laden mit ein paar Grundnahrungsmitteln. Also gut,
wieder zurück.
Am Nachmittag erhalten wir dann noch Besuch eines seltsamen Jugendlichen. Er spielt den
starken Mann und versucht immer wieder Lara einzuschüchtern, bis diese
(erstaunlicherweise) ihn böse anknurrt.
Da es wieder zu nieseln beginnt, brechen wir unsere Zelte ab, und fahren zu der
nahegelegenen Therme.
An der Therme riecht es wahnsinnig intensiv nach Schwefel. Ich suhle mich trotzdem in dem
giftgrünen badewannenwarmen Wasser. Ist wirklich angenehm. Wie auf ein geheimes Zeichen
füllt sich der Platz nach und nach mit Wohnmobilen.
Wir kommen mit VW-Bus Fahrern aus Neuburrd a.d. Donau ins Gespräch. Nach ewigem Palaver
gehen wir zusammen zum Abendessen. Wir verbringen einen netten Abend. Zurück an der
Therme geht über uns ein heftiger Regenschauer nieder. Na dann, gute Nacht.
30.3.97, Sonntag
Nach kurzem Schwatz mit den Nachbarn geht es heute nach Olympia. Erst kurven wir etwas
orientierungslos herum, und suchen das antike Olympia. Schließlich werden wir fündig.
Als wir die antiken Steine begutachten, geht natürlich ein Regenschauer nieder...
Anschließend besichtigen wir das archäologische Museum, dann das olympische Museum.
Letzteres war entschieden interessanter. Eine Chronologie der Olympiaden von anno dazumal
bis heute, mit Briefmarken, Medallien, Fotos usw. Und da heute Sonntag ist, war sogar der
Eintritt umsonst.
Nach dem Museum geht es ins neue Olympia. Ein Städtchen angefüllt mit Hotels und
Souvenierläden. In einem kaufen wir nach langem Hin und Her ein Schachspiel und eine Eule
aus Stein.
Nach dem Mittagessen fahren recht planlos Richtung Pirgos und beschließen schließlich
nach erledigten Einkäufen auf dem Parkplatz eines Supermarktes zu übernachten.
Irgendwann taucht dann der Wachdienst und verscheucht uns unter tausendfachen
Entschuldigungen. Erschickt uns auf den Parkplatz des Spar-Markt gegenüber. Auch gut.
31.3.97, Montag
Die Nacht über hat es geregnet. Wir fahren Richtung Patras, 35 km davor laufen wir einen herrlichen Sandstrand an, vor dem sich ein riesiger, wunderschöner Pinienwald erstrekt. Leider schüttet es, und wir können nichts erkunden. Wir fahren erst einen Strand an, naja. Dann raffen wir uns noch mal auf, und erkunden die Ortschaft Kalogria, die nur aus geschlossenen Restaurants und Hotelanlagen besteht.
Wir stellen uns auf einen Parkplatz und wollen, noch bei Regen, zum 1. Halteplatz laufen. Wir müssen über einen kaputten Steg balanzieren und klettern um dann festzustellen, daß der Weg zu weit ist. So geht es zurück über den Steg um dann ziemlich naß am Wohnmobil an zu kommen. Am frühen Nachmittag hört es endlich auf zum regnen und langsam zeigt sich die Sonne. Nur noch ein Paar Tage auf den Peloponnes. Hoffentlich hält sich das Wetter.
01.04.97, Dienstag
In der Nacht ging ein heftiges Gewitter über uns runter. Dabei stellte ich fest, das die hintere Dachluke undicht ist. So ein Mist aber auch. Im Laufe des Tages treffen noch zwei Wohnmobile ein. Schnell entwickelt sich eine gesellige Runde, die nach einiger Zeit durch ein thübinger Paar erweitert wird. Schließlich sitzen 11 Personen um das Lagerfeuer herum. Zwei ziehen ab um ein paar Kilo Lammsteaks und einige Liter Wein zu besorgen. Bis spät in die Nacht hinein amüsieren wir uns am Lagerfeuer und stinken heftig wie nach Räucherfleisch. Der eine Thübinger mit schlanken 117 Kg Körpergewicht sitzt schon den ganzen Tag auf unseren weißen Plastikstuhl. Irgendwann gibt es einen lauten Knall und wir fanden den Thüringer auf dem Boden liegen. Leider war der Stuhl nicht auf Dauer für so ein Gewicht ausgelegt. Somit mußten wir für den Rest des Urlaubes mit einen Stuhl auskommen.
02.04.19997 Mittwoch
Strahlender Sonnenschein......Der Tag wird mit faulenzen, Radio hören, Lesen usw. verbracht. Irgendwann kam am Nachmittag am Strand ein Köter mit einen Aussehen eines Schafes auf uns zu. Wircklich ein liebes Tier. Sogar Lara versteht sich mit ihm. Lara wollte ihn gerne mitnehmen, aber Frauchen und Herrchen erlaubten es Lara nicht.
03.04.1997 Donnerstag
Heute ist der letzte Tag auf den Peloponnes. Morgens warten schon der Strandköter am Hinterreifen, wo er Schatten suchte. Nach einen letzten Spiel mit diesen Köter fuhren nach Patras los, aber ohne dem Freund von Lara. Großstadt typisch folgt als erstes eine nerven aufreibende Parkplatz suche. Wir schlendern gemütlich durch die Einkaufsstraßen, über einen quirligen Gemüse und Obstständen und finden sogar in diesem Getümmel den Harley Davidson Shop. Total begeistert betreten wir diesen Shop. Der Besitzer hat eine Top restaurierte Harley Baujahr 1934. Leider wollte er sie mir nicht für 1.000 DM verkaufen, so was aber auch :-))).......Zurück auf der Straße baut soeben eine Band ihre Bühne auf. Bis die Instrumente gestimmt sind, sind wir bereits schon weiter gegangen, da es uns zu lang dauert. Wir essen zu Abend in ein kleines Restaurant dem ein winziger, noch geschlossener Campingplatz angegliedert ist. Wir fragen, ob wir die Nacht trotzdem dort verbringen dürfen. Nach einer kurzen Rückfrage mit dem Chef wird es uns gestattet. Leider hat der Platz einen kleinen Nachteil: er liegt direkt an der stark befahrende Straße zum Hafen. Die ganze Nacht hört man die Autos und LKW's fahren.
04.-07.04.1997 Freitag-Montag
Nach einer stürmischen Überfahrt mit einer über 30 Meter hohen Gischt, haben wir Ancona erreicht. Von hier aus ging es nach Peschiera am Gardasee. Wir verbringen noch ein paar wunderschöne Tage in dieser Gegend. Das Wetter ist traumhat schön und wir relaxen die restliche Zeit ......Wir genießen noch die tolle italienische Küche, die wir beide sehr gerne essen. Leider geht die Zeit viel zu schnell vorbei, aber so ist nun einmal.....